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Veranstaltung

Freitag, 11. Juli 2025 16.00 – 19.00 Uhr In meinem Kalender speichern

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Exkursion: Wie erinnern?

Orte deutscher Gewaltverbrechen im Hamburger Hafen

Der Hamburger Hafen ist seit Jahrhunderten ein zentraler Knotenpunkt des globalen Handels, ein Ort wirtschaftlichen Wachstums und internationaler Verflechtungen. Damit ist er historisch auch ein Raum der Gewaltgeschichte – geprägt von Kolonialismus, Zwangsarbeit und nationalsozialistischen Verbrechen. Diese Vergangenheit hat Spuren hinterlassen. Doch wie sind diese heute sichtbar und wie wird an das Unrecht erinnert? Welche Orte stehen im Fokus des Gedenkens, und welche Geschichten bleiben (noch) weitgehend unsichtbar?
Mit unserer Exkursion möchten wir uns auf eine Spurensuche begeben. Gemeinsam mit Expert*innen besuchen wir ausgewählte Erinnerungsorte in der Hafencity und rund um den Hafen. Wir setzen uns mit historischen Hintergründen auseinander und diskutieren aktuelle erinnerungspolitische Fragen. 

Unsere Tour umfasst folgende Stationen:

Hafencity: Koloniale Kontinuitäten 
Die Hafencity ist ein neues, modernes Stadtviertel – und ist doch geprägt von kolonialer Vergangenheit & Gegenwart. Davon zeugen unter Anderem Straßennamen und Architektur.
Einführung: Jörn Dobert & Frieda Wirtz – Heirich-Böll-Stiftung Hamburg e.V. 

Hannoverscher Bahnhof im Lohsepark: Deportationen aus Hamburg
Im heutigen Lohsepark befand sich einst der Hannoversche Bahnhof, von dem aus während der NS-Zeit über 8.000 Jüdinnen und Juden, sowie Sinti und Roma in Ghettos, Konzentrations- und Vernichtungslager deportiert wurden. 
Input & Gespräch: Juliane Podlaha – Stiftung Hamburger Gedenkstätte und Lernorte 


„Fruchtschuppen C“: Im Mai 1940 verhafteten Polizeibeamte etwa 1000 Sinti und Roma in Hamburg und Norddeutschland, sperrten sie unter menschenunwürdigen Bedingungen in den Fruchtschuppen C im Hamburger Freihafen und verschleppten sie am 20. Mai 1940 in das Zwangsarbeitslager Belzec im deutsch besetzten Polen. Seit Mai 2025 erinnert das denk.mal Fruchtschuppen C an diesen Teil der Geschichte.  
Input & Gespräch: N.N.  – angefragt

Baakenhafen: Ein Gedenkort für den Genozid in Namibia 1904-1908?
Vom Baakenhafen aus wurden deutsche Truppen in die damalige Kolonie Deutsch-Südwestafrika (heutiges Namibia) verschifft. Der Krieg gegen die OvaHerero und Nama, die sich gegen die Landnahme und Kolonisierung verteidigten, gipfelte in einem Völkermord. Bis heute ist der Umgang mit den Folgen dieses Verbrechens nicht geklärt, ebenso wenig die Frage eines angemessenen Gedenkorts in Hamburg. 
Input & Gespräch: Anke Schwarzer – Redakteurin, Bildungsbüro Hamburg und AK Hamburg Postkolonial

Treffpunkt: Katharinen-Kirchhof, direkt neben der Kirche mit Blick auf die Speicherstadt
Bitte mitbringen: Eigenes Fahrrad

Die Exkursion bietet eine Gelegenheit, Orte der Gewaltgeschichte im Hamburger Hafen bewusst wahrzunehmen und aktuelle Fragen der Erinnerungskultur zu diskutieren. Wir bewegen uns dabei mit dem Fahrrad.
Wir freuen uns auf eure Teilnahme!

Die Anzahl der Teilnehmenden ist auf 30 begrenzt. Eine Anmeldung ist unbedingt erforderlich (über den grünen Button auf der rechten Seite)
Die Teilnahme ist kostenfrei. 

Adresse
▶ Siehe Veranstaltungsbeschreibung
Teilnahmegebühren
Die Teilnahme ist frei