Stolz und Eigensinn

Der Film „Stolz und Eigensinn“ zeigt Frauen, die unmittelbar nach der Wende in den ehemaligen Industrie- und Braunkohlegebieten in Ostdeutschland gearbeitet haben. Sie erzählen mit heute überraschender Selbstverständlichkeit
von ihrer Erfahrung, wie sie die Umbrüche in ihrer Heimat erlebt haben und welche Bedeutung ihre Arbeit für ihre persönliche Unabhängigkeit hatte. In den 1990er Jahren wurden viele Betriebe geschlossen oder umstrukturiert, was für Frauenbedeutete, sich
neu zu orientieren, ihre Rollen zu hinterfragen und ihren Stolz zu bewahren. Der Film dokumentiert den Alltag dieser Frauen in den verschwundenen Industrieanlagen und Braunkohle-Zechen, mit Aufnahmen aus der Zeit und Interviews, die auf alten U-matic-
Bändern aus dem Archiv des Leipziger Piratensenders KANAL X erhalten sind. Über 30 Jahre später hat Gerd Kroske („SPK Komplex“, „Striche ziehen“) diesen filmischen Schatz aus dem Archiv der Bürgerbewegung in Leipzig geborgen und die Frauen von damals wiedergefunden. Im Split-Screen werden die alten Aufnahmen mit den heutigen Kommentaren der Frauen verbunden, die ihre Erinnerungen hinterfragen und reflektieren. „Stolz und Eigensinn“ ist eine mediale Einkreisung, die eine Lücke schließt und Frauen porträtiert, die sich ihren Stolz und Eigensinn bis heute bewahrt haben.

Anschließendes Filmgespräch mit Cornelia Lüddemann (MdL, Bündnis 90/ Die Grünen) und Vertreterinnen des Unabhängigen Frauenverbandes Landkreis Harz. e.V.

Eine Veranstaltung im Rahmen der 3. Halberstädter Frauenwoche