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Tagung

Mittwoch, 29. Oktober 2025 – Freitag, 31. Oktober 2025 In meinem Kalender speichern

Tagung

Zentralamerika: Antworten der Zivilgesellschaft auf die Rückkehr des Autoritarismus

Die geopolitische Lage in Zentralamerika verändert sich  grundlegend: Autoritäre Regime gewinnen zunehmend an  Einfluss, demokratische Freiräume werden eingeschränkt und der Alltag ist geprägt von Korruption und Straflosigkeit, während Gewalt und Unsicherheit weiter zunehmen. Zugleich ziehen sich die USA und auch europäische Länder aus bi- und multilateralen Strukturen zurück. Dadurch verschwindet Zentralamerika immer stärker von der Agenda internationaler Zusammenarbeit – mit gravierenden Folgen für Demokratie, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit in der Region.

Besonders hart trifft diese Entwicklung die lokale Zivilgesellschaft: Ihr fehlen  sowohl die finanziellen Mittel als auch politische Räume, um die Rechte der eigenen Bevölkerung zu verteidigen und für soziale sowie ökologische Gerechtigkeit  einzutreten. Zentralamerika gilt inzwischen als Laboratorium für den Aufstieg und die Verfestigung autoritärer Regime. Populistische Parteien gewinnen Zulauf –  ein Trend, den wir auch in Europa  beobachten können. 
Nicaragua ist spätestens durch seine im Januar 2025 reformierte Verfassung faktisch eine Diktatur. In El Salvador verfestigt sich ein autoritäres Regime und die Arbeit einer politischen Opposition wird zunehmend unmöglich gemacht. Widerstand findet in der organisierten Zivilgesellschaft statt. In Guatemala, Honduras und Costa Rica sind zwar noch demokratische Regierungen im Amt, doch auch diese Länder sind geprägt von Korruption, Straflosigkeit und allgegenwärtiger Kriminalität. In allen politischen Systemen profitieren Unternehmen auf Kosten von Mensch und Umwelt, da der Staat weder Transparenz noch Arbeitsrechte oder das Recht auf freie, vorherige und informierte Zustimmung wirksam durchsetzt.

Vor diesem Hintergrund laden 40 in Deutschland aktive Organisationen zur “6. Tagung des Runden Tisches Zentralamerika: Antworten der Zivilgesellschaft auf die Rückkehr des Autoritarismus” ein. Bei dieser Veranstaltung kommen zivilgesellschaftliche Akteur*innen aus Guatemala, El Salvador, Honduras, Nicaragua und Costa Rica mit Vertreter*innen aus Politik, Medien und Zivilgesellschaft in Deutschland zusammen.

Ziele der Tagung

  • Analyse der politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in Zentralamerika, insbesondere der Konsolidierung autoritärer Regime.
  • Stärkung der Solidarität zwischen Zentralamerika, Deutschland und Europa.
  • Dialog zwischen zentralamerikanischen und deutschen Akteur*innen über Perspektiven, Fördermittel, neue Kooperationsformen und Ansätze in der Entwicklungszusammenarbeit.

Leitfragen sind unter anderem:

  • Wie geht die organisierte Zivilgesellschaft in Zentralamerika mit dem Zuwachs von Autoritarismus, Gewalt, Unsicherheit, sozialer Ungleichheit und Migration um?
  • Wie kann Solidarität zwischen Deutschland/Europa und Zentralamerika in Zeiten geopolitischer Veränderungen konkret aussehen?
  • Welche innovativen Formen der Zusammenarbeit zwischen europäischer und zentralamerikanischer Zivilgesellschaft sind möglich – und nötig?

Ablauf

  • 29. Oktober 2025: Vernetzungsnachmittag mit Gästen aus Zentralamerika, Diaspora-Gruppen und der deutschen Zivilgesellschaft in den Räumen von Brot für die Welt (Caroline-Michaelis-Straße 1, 10115 Berlin).
  • 30.–31. Oktober 2025: Paneldiskussionen und thematische Workshops in den Räumen von Brot für die Welt (Caroline-Michaelis-Straße 1, 10115 Berlin).
  • 31. Oktober 2025: musikalischer Ausklang der Tagung im FDCL (Mehringhof, Berlin)

Teilnehmende Gäste aus Zentralamerika (Auswahl):

  • Gender Sotelo, Coordinadora Universitaria por la Democracia y Justicia (CUDJ), Nicaragua
  • Amaru Ruiz, Fundación del Río, Nicaragua
  • Adaluz García, Gobierno Ancestral Plurinacional, Guatemala
  • Gabriela Oviedo, CEJIL, Costa Rica
  • Joaquín Mejía, ERIC-SJ, Honduras
  • Juan Carlos Arce, Colectivo de Derechos Humanos para la memoria histórica de Nicaragua, Costa Rica
  • Víctor Peña, El Faro, El Salvador
  • … sowie weitere renommierte Vertreter*innen aus der Region

Die Veranstaltung wird mit Simultanverdolmetschung Spanisch–Deutsch durchgeführt.

Das Programm finden Sie angehängt.

Bitte melden Sie sich bis zum 20. Oktober über die E-Mail Adresse: anmeldung@rt-za.de an.

Ansprechperson in der Heinrich-Böll-Stiftung:
Mareike Bödefeld
Referentin Lateinamerika
E boedefeld@boell.de 

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Weitere Termine
Mi., 29 Okt. 2025 14.00 – 18.00 Uhr In meinem Kalender speichern
Do., 30 Okt. 2025 09.30 – 19.15 Uhr In meinem Kalender speichern
Fr., 31 Okt. 2025 10.00 – 22.00 Uhr In meinem Kalender speichern
Adresse
Brot für die Welt, Caroline-Michaelis-Straße 1, 10115 Berlin
Veranstalter*in
Heinrich-Böll-Stiftung - Bundesstiftung Berlin
Sprache
Deutsch
Simultanübersetzung
Spanisch