Meldestelle Antifeminismus

Antifeministische Angriffe müssen benannt und sichtbar gemacht werden. Nicht zuletzt, um sie mehr ins öffentliche Bewusstsein zu rücken und ihnen entsprechend entgegenzutreten. Doch wie sehen solche Angriffe aus, wer ist davon betroffen und von wem gehen sie aus? Konkrete Daten sind wichtig, um Betroffene besser unterstützen und politische Gegenmaßnahmen anstoßen zu können.

Deswegen hat die Amadeu Antonio Stiftung das erste bundesweite Meldestelle zu Antifeminismus in Deutschland gestartet. Antifeministische Vorfälle können direkt an uns gemeldet werden. Die Ergebnisse des bundesweiten Monitorings werden in einem regelmäßigen Lagebild veröffentlicht.

Sie können gerne mit uns Kontakt aufnehmen, um weitere Informationen oder Beratung zu Unterstützungsmöglichkeiten zu erhalten.

An wen richtet sich das Angebot?

Das Angebot richtet sich an Einzelpersonen und Organisationen, die aufgrund ihrer feministischen Arbeit oder ihrer Sichtbarkeit angegriffen und als Feindbild markiert werden sowie an Menschen, die antifeministische Angriffe beobachtet haben.

Was charakterisiert antifeministische Vorfälle?

Sie sind organisierte Angriffe (z. B. von rechten und fundamentalistischen Akteur*innen) auf Einzelpersonen und Institutionen aus den Bereichen:

  • Frauen-, Gleichstellungs- und Queerpolitik
  • Gender Studies und Geschlechterforschung
  • Gleichstellungs- und Beratungsstellen
  • Aufklärung- und Prävention zu sexueller und geschlechtlicher Vielfalt und Gesundheit

Sie dienen der Mobilisierung gegen feministische Anliegen wie:

  • den Abbau von Sexismus, Misogynie, Transmisogynie, Trans- und Queerfeindlichkeit
  • die Gleichstellung aller Geschlechter
  • die Stärkung geschlechtlicher und körperlicher Selbstbestimmung
  • geschlechtergerechte Sprache
  • Gewaltschutzmaßnahmen
  • den Abbau von Diskriminierungspraxen und der Einsatz für Gleichberechtigung

Sie sind Gewalt gegen bestimmte Betroffenengruppen:

Antifeministische Gewalt richtet sich in seiner sexistisch, misogynen Ideologie besonders gegen Frauen und (andere) LGBTIQA+ und ist oft mit anderen Ungleichwertigkeitsideologien verknüpft. Antifeministische Ideen dienen häufig der rassistischen Mobilisierung und begründen ebenso Gewalt, die sich bspw. explizit gegen Sexarbeiter*innen oder behinderte Menschen richtet.

In den letzten Jahren sind vor allem Menschen marginalisierter Gruppen, Aktivist*innen, Journalist*innen und Politiker*innen von massiven antifeministisch motivierten Angriffen im digitalen Raum betroffen.

Mögliche Vorgehensweisen

  • digitale Gewalt, z. B. auf Social-Media-Plattformen
  • Hass- und Drohnachrichten, organisierte Hatestorms, Doxing, Stalking
  • Störung von feministischen Veranstaltungen
  • sogenannte Gehsteigbelästigung vor Schwangerschaftskonfliktberatungen
  • Verbreitung antifeministischer Narrative und Inhalte
  • strategische Instrumentalisierung von Themen, wie Frauenrechte und der Schutz vor Gewalt

Die Meldestelle Antifeminismus wird durchgeführt von der Fachstelle Gender, GMF und Rechtsextremismus der Amadeu Antonio Stiftung und ist Teil des Projekts Antifeminismus begegnen – Demokratie stärken im Bundesprogramm Demokratie leben!

Fachkontakt

Ans Hartmann

Amadeu Antonio Stiftung, antifeminismus@amadeu-antonio-stiftung.de

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Die Meldestelle Antifeminismus wird durchgeführt von

Beiträge aus dem Teilprojekt